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Mängel bei Neubau

Beim Bau von Ein- und Zweifamilienhäusern ist mit einer durchschnittlichen Anzahl von zehn bis zwölf Baumängeln während der Bauphase zu rechnen. Selbst bei der Bauabnahme werden häufig noch sechs bis acht Mängel festgestellt, wie eine Untersuchung von 630 Neubauten durch den Bauherren-Schutzbund und das Institut für Bauforschung zeigt.

Hauptursachen für diese Mängel liegen oft in der unzureichenden Planung und der mangelhaften Bauausführung. Einem Teil der Baufirmen mangelt es an der erforderlichen Qualifikation, was zu häufigen Baumängeln führt, besonders im Bereich der Gründung und Abdichtung, bei Außentüren und Fenstern, Dächern sowie bei technischen Anlagen. Rund 12% der festgestellten Mängel verursachten Schäden von mindestens 15.000 Euro.

Die Behebung dieser Mängel hat bei 27% der Bauherren zu erheblichen Verzögerungen im Bauprozess geführt. Zudem sind Baumängel oft Auslöser für Streitigkeiten zwischen dem Bauherren und der Baufirma hinsichtlich der Ursachen und der Verantwortung für die entstandenen Schäden.

Empfehlungen:

Um solche Probleme zu minimieren, ist es ratsam, den Bauvertrag vor Unterzeichnung von einem Verbraucherschutzverein überprüfen zu lassen. Zusätzlich empfiehlt sich die Beauftragung eines unabhängigen Sachverständigen, der die Baustelle regelmäßig kontrolliert und den Bauherren bei der Bauabnahme beratend zur Seite steht. Diese Maßnahmen können dazu beitragen, die Anzahl der Baumängel zu reduzieren und im Falle von Mängeln eine fachkundige Unterstützung zu gewährleisten.

 

Weitere Maßnahmen zur Optimierung des Bauablaufs, Risikoreduktion von Baumängeln und zur guten Vorbereitung im Konfliktfall:

Detaillierte Baubeschreibung: Achten Sie darauf, dass Ihr Bauvertrag eine detaillierte und präzise Baubeschreibung enthält. Dies umfasst Materialien, Ausführungsdetails und Qualitätsstandards, die eingehalten werden müssen.

Festlegung von Fristen: Vereinbaren Sie im Vertrag klare Fristen für die Fertigstellung einzelner Bauabschnitte sowie für die Gesamtfertigstellung des Projekts. Definieren Sie auch die Konsequenzen bei Nichteinhaltung dieser Fristen.

Kommunikationsprotokoll: Etablieren Sie ein klares Kommunikationsprotokoll mit der Baufirma. Halten Sie alle Absprachen, Änderungen und Besprechungsergebnisse schriftlich fest, um Missverständnisse zu vermeiden und eine Dokumentationsgrundlage zu haben.

Zahlungsplan: Verknüpfen Sie den Zahlungsplan mit dem Baufortschritt. Zahlen Sie nur für bereits erbrachte Leistungen, um sicherzustellen, dass die Baufirma motiviert bleibt, die Arbeiten termingerecht und qualitativ hochwertig auszuführen.

Baufinanzierung und Budgetierung: Stellen Sie sicher, dass Ihre Baufinanzierung solide geplant ist und ein ausreichendes Budget für unvorhergesehene Ausgaben vorsieht. Eine klare Budgetplanung hilft, finanziellen Spielraum für die Behebung eventueller Mängel zu haben.

Bauabnahme: Bereiten Sie sich gründlich auf die Bauabnahme vor. Erstellen Sie eine Checkliste der zu prüfenden Punkte basierend auf der Baubeschreibung und den geltenden Bauvorschriften.

Gewährleistung und Nachbesserung: Informieren Sie sich über Ihre Rechte im Rahmen der Gewährleistung und setzen Sie diese konsequent durch. Mängel sollten innerhalb der Gewährleistungsfrist gemeldet und vom Bauunternehmen nachgebessert werden.

Netzwerk und Erfahrungsaustausch: Nutzen Sie Erfahrungen anderer Bauherren, indem Sie sich in Foren austauschen oder Bauherren-Netzwerke konsultieren. Erfahrungsberichte können wertvolle Einblicke und Tipps für den Umgang mit Baufirmen und die Vermeidung von Baumängeln bieten.

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